Startseite DeutschlandBVG startet größtes Pilotprojekt für autonomes Fahren in Berlin

BVG startet größtes Pilotprojekt für autonomes Fahren in Berlin

von Mike Schwarz
Die BVG startet ihr größtes Pilotprojekt für autonomes Fahren in Berlin. Ab 2026 sollen fünf vollelektrische Minibusse im Testbetrieb unterwegs sein.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) starten ihr bisher größtes Pilotprojekt zum autonomen Fahren. In den kommenden Tagen werden fünf vollelektrische Minibusse im Nordwesten der Hauptstadt unterwegs sein. Zunächst werden die Fahrzeuge Test- und Messfahrten ohne Fahrgäste absolvieren, wie BVG-Chef Henrik Falk beim offiziellen Projektstart bekanntgab, berichtet 4thebike.de mit Verweis auf BVG und das Bundesministerium für Verkehr.

In der ersten Jahreshälfte 2026 soll der Probebetrieb mit Fahrgästen und einer Sicherheitsaufsicht an Bord beginnen und rund ein Jahr dauern. Dafür will die BVG feste Testgruppen bilden. Interessierte können sich ab Anfang 2026 für eine Teilnahme bewerben. Ziel des Projekts ist es, autonome Mobilitätslösungen in den öffentlichen Nahverkehr zu integrieren.

Das Testgebiet umfasst laut BVG rund 15 Quadratkilometer in den Bezirken Spandau, Charlottenburg-Wilmersdorf und Reinickendorf, hauptsächlich nördlich der U7-Linie. Auf einer Strecke von insgesamt 55 Kilometern sollen die autonomen Shuttlebusse etwa 80 Haltestellen anfahren. Über eine App können Teilnehmende der Testphase ab 2026 Fahrten buchen, um beispielsweise zur nächstgelegenen S- oder U-Bahn-Station zu gelangen. Der Betrieb ist von Montag bis Freitag zwischen 9 und 16 Uhr geplant.

Die Fahrzeuge, VW ID. Buzz AD, sind mit zahlreichen Kameras, Sensoren und moderner Elektronik ausgestattet und erreichen laut BVG die Autonomiestufe 4, die vollständig fahrerloses Fahren ermöglicht. Während der Testphase wird jedoch weiterhin eine Person auf dem „Fahrersitz“ sitzen, um den Betrieb zu überwachen und im Notfall eingreifen zu können. Zusätzlich erfolgt eine Fernüberwachung der Fahrzeuge aus einem Projektleitstand.

Nach Abschluss der Testphase soll das autonome Fahren ab Mitte 2027 in den regulären Betrieb übergehen. BVG-Chef Falk bezeichnete das Projekt als den Beginn einer neuen Ära und sprach von einer „Revolution“. Mit autonomen Fahrzeugen könne Berlin ein völlig neues Mobilitätssystem schaffen, das sich stärker an den individuellen Bedürfnissen der Menschen orientiert, betonte Falk. Auch Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) erklärte: „Wir fangen klein an und machen es dann groß.“

Das Projekt wird in Kooperation mit mehreren Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft umgesetzt. Dazu gehören die Volkswagen-Tochter Moia, die bereits ein ähnliches Vorhaben in Hamburg betreibt, die Technische Universität Berlin, das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) sowie der Berliner Senat. Das Bundesministerium für Verkehr fördert das Projekt mit 9,5 Millionen Euro.

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) bezeichnete das Vorhaben als Schlüssel für die Mobilität der Zukunft. Autonomes Fahren stehe für mehr Effizienz und Teilhabe im Straßenverkehr. Projekte wie die autonomen Shuttles im Nordwesten Berlins seien wegweisend für den öffentlichen Nahverkehr in Deutschland. „Hier wird echte Pionierarbeit geleistet, die weit über Berlin hinaus ausstrahlen wird“, so Schnieder. Der Minister betonte, dass der Übergang vom Test- in den Regelbetrieb so schnell wie möglich erfolgen müsse.

Zuvor schrieben wir über Wo man „Es: Willkommen in Derry“ online sehen kann – Prequel zum Kult-Horrorfilm.

Das könnte dir auch gefallen