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Rentensteigerung 2026: Beitragssatz, Kaufkraft und Ausgaben der Deutschen Rentenversicherung

Deutsche Renten steigen 2026 voraussichtlich um 3,7 %, Beitragssatz steigt bis 2032 auf 20,6 %, Rentenversicherung warnt vor langfristigen Kosten.

von Mike Schwarz
Deutsche Renten steigen 2026 voraussichtlich um 3,7 %, Beitragssatz steigt bis 2032 auf 20,6 %, Rentenversicherung warnt vor langfristigen Kosten.

In Würzburg kündigte Alexander Gunkel, Vorsitzender des Bundesvorstands der Deutschen Rentenversicherung, an, dass die Renten in Deutschland auch nach der erwarteten deutlichen Erhöhung im Juli 2025 weiterhin steigen werden. Für das Jahr 2026 wird ein Anstieg der Renten um voraussichtlich 3,7 Prozent prognostiziert, berichtet 4thebike.de mit Verweis auf dpa. Gunkel erklärte, dass das von der Bundesregierung geplante Rentenpaket in den Jahren bis 2031 weitere Anpassungen nach oben ermöglichen soll.

Der Hauptgrund für die Rentenerhöhung für die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner im kommenden Jahr sei vor allem die Steigerung der Bruttolöhne je Arbeitnehmer um 3,6 Prozent. Eine Rente von 1.000 Euro würde demnach rechnerisch um 37 Euro steigen. Gunkel betonte, dass bei einer erwarteten Inflationsrate von 2,1 Prozent die Kaufkraft der Renten auch 2026 spürbar zunehmen werde. Bereits im Sommer 2025 waren die Renten um 3,74 Prozent gestiegen, während Gunkel den Wert für 2026 auf exakt 3,73 Prozent bezifferte. Die endgültige Höhe der Anpassung wird jedoch erst im Frühjahr feststehen, wenn sämtliche relevanten Daten, insbesondere zur Lohnentwicklung in Deutschland, vorliegen.

Gunkel äußerte Kritik am geplanten Anstieg des Beitragssatzes und wies darauf hin, dass die Ausgaben die Einnahmen der Rentenversicherung in diesem Jahr voraussichtlich um vier Milliarden Euro übersteigen werden. Gemeinsam mit der alternierenden Vorstandsvorsitzenden Anja Piel beschrieb er die Rentenversicherung als derzeit finanziell solide, wies jedoch auf bestehende Risiken hin. Bis 2030 sei mit einem Anstieg der Rentenausgaben um fast 26 Prozent zu rechnen, wobei allein höhere Rentenanpassungen die Ausgaben um 18 Prozent erhöhen könnten. Rentner profitieren dabei von der geplanten Stabilisierung des Absicherungsniveaus der Rente bis 2031 auf 48 Prozent. Gleichzeitig sorgt der demografische „Mengeneffekt“ für eine Zunahme der älteren Bevölkerung.

Besondere Bedenken äußerte Gunkel hinsichtlich zentraler Details der Reformpläne, insbesondere des erwarteten Anstiegs des Beitragssatzes. Dieser soll 2028 um 1,2 Prozentpunkte auf 19,8 Prozent steigen – der erste Anstieg seit 2007. Gunkel betonte, dass die Politik die Belastung der Beitragszahler im Blick behalten müsse. Hintergrund ist auch die geplante Verbesserung der finanziellen Ausstattung der Rentenkasse durch das Rentenpaket. Die untere Grenze der Nachhaltigkeitsrücklage soll angehoben werden, um Schwankungen in der Liquidität besser ausgleichen zu können.

Gunkel zeigte sich jedoch unzufrieden mit der Finanzierung, da dafür keine zusätzlichen Mittel vom Bund vorgesehen sind. Stattdessen soll der Beitragssatz innerhalb von drei Jahren von 18,6 Prozent ansteigen. Der Arbeitgebervertreter der Renten-Selbstverwaltung forderte, die Zusatzkosten für die Erhöhung der Mindestrücklage zwischen Bund und Beitragszahlern aufzuteilen und das Rentenpaket vor dem erwarteten Bundestagsbeschluss im Dezember entsprechend anzupassen. Gunkel prognostizierte, dass der Beitragssatz aufgrund der demografischen Entwicklung weiter steigen wird. Ein Anstieg um insgesamt zwei Prozentpunkte auf 20,6 Prozent sei bis 2032 zu erwarten.

Abschließend griff Gunkel die Bedenken der jungen Gruppe der Unionsfraktion auf, wonach das Rentenpaket langfristig zu teuer werden könnte. Er prognostizierte „dauerhaft“ höhere Rentenausgaben, begrüßte jedoch, dass im Gesetz eine konkrete Erstattungslösung mit Steuermitteln vorgesehen ist. Für die Zeit nach Ende der Haltelinie, ab Mitte 2032, bezifferte er die zusätzlichen Ausgaben auf insgesamt 111 Milliarden Euro bis 2040.

Zuvor schrieben wir über Rheinmetall-Aktie steigt um 0,63 % im Dax – Handelsvolumen und Börsenwert im Überblick.

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