Oliver Blume, CEO der Volkswagen Gruppe, wird offenbar als Vorstandsvorsitzender des Sportwagenherstellers Porsche abgelöst. Nachfolger soll nach Unternehmensangaben Michael Leiters, ehemaliger Chef von McLaren Automotive, werden. Der Aufsichtsrat habe den Vorsitzenden beauftragt, Gespräche mit Blume über ein einvernehmliches vorzeitiges Ausscheiden aus dem Porsche-Vorstand zu führen. Blume bleibt jedoch CEO des Mutterkonzerns Volkswagen, berichtet 4thebike.de mit Verweis auf Insiderinformationen.
Blume führt Porsche seit zehn Jahren und steht seit Sommer 2022 zusätzlich an der Spitze von Volkswagen. Diese Doppelrolle war wiederholt Kritik ausgesetzt, da sie potenzielle Interessenkonflikte bergen könnte. Bereits im September forderte die Volkswagen-Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo ein Ende dieser Struktur: „Der Vorstandsvorsitzende kann in Wolfsburg nicht halbtags arbeiten und den Rest der Zeit bei Porsche verbringen.“ Medienberichte und Insider deuteten zuletzt darauf hin, dass Porsche einen Nachfolger für die Leitung des Sportwagenherstellers sucht. Blume hatte mehrfach betont, dass seine Doppelrolle „nicht auf alle Zeiten ausgelegt“ sei, verteidigte sie jedoch vor wenigen Tagen noch als vorteilhaft für operative und strategische Entscheidungen innerhalb des Volkswagen-Konzerns.
Die Führungskrise bei Porsche fällt in eine herausfordernde Zeit. Das Unternehmen strich jüngst seine Elektrofahrzeugpläne zusammen, was allein in diesem Jahr Kosten in Höhe von 3,1 Milliarden Euro verursacht. Zudem musste Porsche seine Gewinnprognose 2025 bereits zum dritten Mal reduzieren: Margen sollen sinken und die Dividende fällt deutlich geringer aus. Der schwache Absatz in China übt seit längerem zusätzlichen Druck auf den Hersteller aus.
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