Startseite Hi-TechEstnische Rakete Mark 1 soll russische Shahed-Drohnen stoppen

Estnische Rakete Mark 1 soll russische Shahed-Drohnen stoppen

Frankenburg Technology stellt Mark 1 vor – eine kompakte, KI-gesteuerte Rakete zur Abwehr russischer Shahed-Drohnen mit günstiger Serienproduktion.

von Mike Schwarz
Frankenburg Technology stellt Mark 1 vor – eine kompakte, KI-gesteuerte Rakete zur Abwehr russischer Shahed-Drohnen mit günstiger Serienproduktion.

Die estnische Rüstungsfirma Frankenburg Technology hat eine neue Kurzstreckenrakete vorgestellt, die gezielt zur Abwehr russischer Drohnenangriffe entwickelt wurde, berichtet 4thebike.de unter Berufung auf Telegraph. Das Modell mit dem Namen Mark 1 ist nur 65 Zentimeter lang und wurde als günstige, kompakte Lösung für wiederholte Angriffe durch die aus Iran stammenden Shahed-Drohnen konzipiert.

Nach Angaben von Kusti Salm, Geschäftsführer von Frankenburg Technology und ehemaliger Vertreter des estnischen Verteidigungsministeriums, sind viele westliche Abwehrsysteme zwar technisch hochentwickelt, aber durch ihre hohen Kosten und begrenzte Stückzahlen schwer skalierbar. Die Mark 1 solle genau diese Lücke schließen, indem sie in großer Zahl und zu deutlich geringeren Preisen produziert werden könne.

Die Reichweite der Rakete beträgt rund zwei Kilometer. Der aktuelle Präzisionswert liegt bei etwa 56 Prozent, wobei das Entwicklerteam das Ziel hat, eine Trefferquote von bis zu 90 Prozent zu erreichen. Unter extremen Wetterbedingungen – etwa in der Wüste oder in arktischer Kälte – könne die Effektivität variieren.

Ein besonderes Merkmal des Projekts ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz für das Zielsystem. Dadurch können die Startvorrichtungen der Mark 1 weitgehend autonom operieren. Laut Salm standen die Entwickler vor der Herausforderung, Sprengkopf, Sensorik und Treibstoff in einem sehr kleinen Gehäuse unterzubringen. Um die optimale Balance zu finden, wurde intensiv mit unterschiedlichen Flügelstrukturen, Schwerpunkten und aerodynamischen Parametern experimentiert.

Chefingenieur Andreas Bappert, der zuvor an der Entwicklung des Luftabwehrsystems Iris-T beteiligt war – das auch in der Ukraine im Einsatz ist –, leitete die technische Umsetzung. Nach internen Berechnungen ist die Mark 1 etwa zehnmal günstiger als viele bestehende Luftverteidigungssysteme.

Frankenburg Technology hat bereits zwei Produktionsstandorte innerhalb der NATO eröffnet. Das Unternehmen plant, in naher Zukunft mehrere Hundert Raketen täglich zu fertigen. „Wir produzieren diese Waffen offen und bewusst, um russische Langstreckendrohnen zu neutralisieren“, sagte Salm und fügte hinzu, dass Mark 1 für die kommenden fünf bis zehn Jahre eine der wichtigsten Verteidigungsressourcen des Westens werden könnte.

Die Entwicklung der Mark 1 wurde erstmals Ende 2024 bekannt. Damals berichtete ERR, dass die ersten Tests der Rakete auf ukrainischem Territorium stattfinden sollten.

Zuvor schrieben wir über China bringt Flugzeugträger Fujian mit 60 Flugzeugen und elektromagnetischen Katapulten in Dienst

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