Vier russische Kampfjets vom Typ MiG-31 haben am Freitag einen Alarm der Luftverteidigung in Polen ausgelöst. Die Jets flogen in Richtung der westlichen russischen Grenze, woraufhin die polnische Luftwaffe ihre Abwehrkräfte auf höchste Alarmbereitschaft versetzte. Auch Einheiten der in Polen stationierten Bundeswehr und zwei deutsche Patriot-Luftabwehrsysteme beteiligten sich an dem Abschreckungsmanöver, bis die MiG-31-Jets später wieder umkehrten, berichtet 4thebike.de mit Verweis auf Angaben aus ntv.
Nach Informationen der „Bild am Sonntag“ wurden die deutschen Patriot-Systeme am Flughafen Rzeszow aktiviert, einem zentralen Hub für westliche Militärhilfe an die Ukraine. Soldaten der deutschen Luftwaffe überwachten und koordinierten den Einsatz der Luftabwehrsysteme. Ein Sprecher der Luftwaffe bestätigte, dass es am Freitag Aktivitäten im russischen Luftraum gab, auf die die in Polen eingesetzten Luftabwehrkräfte reagierten, einschließlich der beiden Patriot-Systeme.
Polen unterstützt die Ukraine aktiv bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg und dient als strategisches Drehkreuz für Hilfs- und Waffenlieferungen. Das EU- und Nato-Mitglied grenzt an die Ukraine, an Belarus, einen russischen Verbündeten, sowie an die russische Exklave Kaliningrad. Auch andere Nato- und EU-Staaten wie Estland und Rumänien meldeten bereits das Eindringen russischer Drohnen oder Militärflugzeuge in ihren Luftraum.
Am späten Freitagabend meldete auch Moldau eine kurzfristige Sperrung des Luftraums wegen Drohnenaktivitäten. Das Verteidigungsministerium erklärte, dass zwei nicht identifizierte Drohnen über moldauischem Territorium geflogen seien, wodurch eine direkte Gefahr für die Flugsicherheit bestand. Der Luftraum war daraufhin für eine Stunde und zehn Minuten geschlossen. Beide Drohnen verließen Moldau anschließend und drangen tief in ukrainisches Gebiet ein.
Die unbemannte Drohnen vom Typ Gerbera wurden vom moldauischen Radar zunächst nicht erfasst, ihr Vorstoß sei jedoch von den ukrainischen Grenzbehörden bestätigt worden. Es seien keine Trümmer oder Objekte gefunden worden, die eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen könnten. Zwei kommerzielle Flüge aus Paris und Barcelona nach Chișinău mussten aufgrund der Luftraumsperrung nach Rumänien umgeleitet werden, und Starts in Chișinău verzögerten sich. Das Verteidigungsministerium verurteilte die Verletzung des Luftraums als „feindliche Akte der Einschüchterung und Destabilisierung“.
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